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AutorenbildMichael Bauer

Übernimm endlich die Verantwortung!








Ich und meine Verantwortung Ein wesentlicher Teil für ein harmonisches Miteinander ist, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für all sein Tun und sein Handeln. Ich beschäftige mich gerade mit gewaltfreier Kommunikation, auch bekannt als empathische Kommunikation oder Giraffensprache. Mein Ego war davon überzeugt, dass ich für mein Leben Verantwortung übernehme, doch Marshall B. Rosenberg hat mich eines Besseren belehrt. Ich habe, nachdem sich meine Frau von mir getrennt hat, ihr nie alleine die Schuld gegeben. Dazu gehören immer zwei, doch ich habe den Fokus auf die vorangegangenen Geschehnisse gelegt. Es passierten innerhalb kürzester Zeit sehr viele Schicksalsschläge, die wunderbar als Ausrede dienten. Die wären der Anlass für die Trennung, der Grund für die Flucht in ein neues Leben. Ich habe ihr auch noch Verständnis für ihr Tun signalisiert. Ich war echt nobel, habe ihr sogar eine Bedenkzeit eingeräumt, weil ja äußere Umstände dafür verantwortlich waren. Es war wirklich einfach, ich musste sie nicht beschuldigen und gleichzeitig konnte ich die Verantwortung abschieben und mich auch noch als den verständnisvollen Mann darstellen. Mir wurden beim Lesen von Kapitel 2 im Buch über gewaltfreie Kommunikation die Augen geöffnet. Ich weiß jetzt, dass was mir in der Arbeit hervorragend gelingt, nämlich Verantwortung übernehmen, ist mir in meiner Beziehung und auch in den darauffolgenden, nicht wirklich gut gelungen. Ich weiß jetzt, dass es mir hervorragend gelingt, in meiner Arbeit Verantwortung zu übernehmen. Leider ist dies in meiner Beziehung und auch in den darauffolgenden nicht der Fall gewesen.

Was heißt Verantwortung  übernehmen? Verantwortung zu übernehmen heißt nicht zwangsweise nicht einen Schuldigen zu suchen, sondern für seine Handlungen und Taten einzustehen. Verantwortung aus der Sicht der gewaltfreien Kommunikation Marshall B. Rosenberg hat unzählige Beispiele in seinem Buch »Gewaltfreie Kommunikation« (GFK) aufgezählt. Beispiele wie und wo wir Ausreden suchen, um nicht in die Verantwortung gehen zu müssen. Was im Übrigen, aus der Sicht der GFK, ein sogenannter Kommunikationsstopp ist. Weil ich die Schuld jemand anderem zuweise, wird jener sofort in die Verteidigung gehen. • Vage, unterschiedliche Mächte: Ich habe mein Zimmer aufgeräumt, weil ich es musste. • Unser Zustand, Diagnose, persönliche oder psychologische Geschichte: Ich trinke, weil ich Alkoholiker bin. • Die Handlung anderer: Ich habe mein Kind geschlagen, weil es auf die Straße gelaufen ist. • Das Diktat einer Autorität: Ich habe den Klienten angelogen, weil der Chef es mir befohlen hat. • Gruppendruck: Ich habe mit dem Rauchen angefangen, weil alle meine Freunde rauchen. • Politik, Regeln, Vorschriften: Für diesen Verstoß muss ich dich von der Schule verweisen, so sind die Vorschriften. • Geschlechterrollen, soziale Rollen oder Altersrollen: Ich hasse es, zur Arbeit zu gehen, aber ich muss es tun, ich bin Ehemann und Vater. • Unkontrollierbare Impulse: Ich wurde von meinem Verlangen überwältigt, den Schokoriegel zu essen. Ein konkretes Beispiel aus der Praxis hat mich sehr angesprochen. Eine Lehrerin hat im Gespräch mit Marshall B. Rosenberg gesagt, dass sie es hasse, Noten zu geben. Sie bringen keinem was und die Kinder haben nur Angst davor, aber sie müsse es tun, weil die Schulbehörde es verlangt. Darauf Rosenberg: „Übersetzen sie den Satz in - Ich entscheide mich, Noten zu geben, weil es mir wichtig ist.“ Daraufhin die Lehrerin: „Ich entscheide mich, Noten zu geben, weil ich meinen Job behalten will.“ Darauf im Nachsatz gleich dazu: „Das mag ich gar nicht, da fühle ich mich so verantwortlich.“

Verantwortung in der heutigen Zeit Um das genau das geht es in der heutigen Zeit. Keiner, bzw. die wenigsten sagen wir wenige übernehmen gerne die Verantwortung für ihr Tun und für ihr Handeln. Georg Bernanos, ein französischer Journalist, sagte es einmal treffend:

„Ich denke schon lange Folgendes: Wenn eines Tages die immer wirksamer werdenden Zerstörungstechniken schließlich dazu führen, dass unsere Spezies von der Erde verschwindet, dann wird es nicht Grausamkeit sein, die für unsere Auslöschung verantwortlich ist, und natürlich noch weniger die Entrüstung, die durch die Grausamkeit geweckt wird, oder die Vergeltungsmaßnahmen und Racheakte, die daraus erwachsen, sondern die Schwäche, der Mangel an Verantwortung im modernen Menschen, seine falsche, unterwürfige Akzeptanz einer jeden Anordnung von oben. Der Horror, den wir schon erlebt haben, und der noch größere Horror, den wir noch erleben werden, sind keine Anzeichen dafür, dass Rebellen, Menschen, die sich nicht unterwerfen, die sich nicht kleinkriegen lassen, in zunehmender Anzahl auf die ganze Welt zu finden sind, sondern eher, dass es eine konstant steigenden Zahl von gehorsamen, schwachen Menschen gibt.“ Ich weiß nicht, ob die Anzahl steigend, stagnierend oder fallend ist. Wovon ich jedoch überzeugt bin ist: Wenn jeder für sein Tun, sein Handeln Verantwortung übernehmen würde, würden wir keine Richter, keine Gesetze benötigen. Zum Zusammenleben wären die 10 Gebote oder andere Richtlinien zum Zusammenleben aus den heiligen Schriften vollauf genug. Manchmal beschleicht mich die Annahme, dass dies so gewollt ist. Wenn die Masse sich nicht einig ist, dann können die Wenigen, die sich einig sind, in Ruhe alle Strippen ziehen und die Wege vorgeben. Es ist gut, wenn wir die Verantwortung abgeben, denn nur so suchen wir die Fehler bei anderen. Jeder ist schuld nur man selbst nicht. Somit herrscht keine Einigkeit, keine Gesprächsbasis, weder bei den Politikern noch zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber oder zwischen Partnern usw. Darum steht in vielen Bedienungsanleitungen, was zu tun ist, um sich nicht zu verletzen. Es wird darauf hingewiesen, dass ein Messer scharf ist oder die Finger vor dem Verschließen des Kofferraumdeckels rauszunehmen sind, weil es sonst zu ernsthaften Verletzungen kommen könnte. Durch solche Anleitungen oder ähnlichen Regelungen werden wir als verantwortungslose Individuen von unsern Regierungen erzogen. So, jetzt haltet kurz inne und lest den oben geschrieben Satz nochmal. Was genau ist an dem Satz ist falsch? Genau, wir geben die Verantwortung schon wieder ab. Richtig ist der Satz: Wir lassen uns zu verantwortungslosen Individuen erziehen, weil wir es uns es bequem machen wollen und die Verantwortung abgeben möchten.

Verantwortung übernehmen JETZT!

Wenn wir endlich Verantwortung übernehmen, dann sagen wir anstatt: „Ich bin in das Loch gefallen, weil du es nicht abgesichert hast.“ - „Ich bin das Loch gefallen, weil ich nicht achtsam war.“ Anstatt: „Du machst mich traurig, weil du mir nie zuhörst.“ - „Ich bin traurig, weil ich gerne mehr Verständnis hätte.“ Es sagt das Gleiche aus, nur mit dem Unterschied, dass ich meinen Partner nicht beschuldige. Ich rede über meine Gefühle ohne Schuldzuweisung und so können wir im Gespräch bleiben. Wenn wir es schaffen, in unserm Leben, für unsere Handlungen selbst die Verantwortung zu übernehmen, dann wird das Leben menschlicher. Wenn wir es dann noch weiters schaffen, für unsere Bedürfnisse, im Einklang mit unseren Werten, friedvoll und empathisch zu gehen, dann wird sich etwas bewegen. Um auf das Praxisbeispiel mit der Lehrerin zurückzukommen, ich glaube so wie ihr, ergeht es vielen Lehrer*innen. Würden alle den Mut besitzen, sich zu zeigen und für das, was ihnen wichtig ist aufzustehen, egal welche Konsequenzen das mit sich zieht, dann würde nicht eine Lehrerin alleine aufstehen, sondern viele und sie wären nicht mehr zu übersehen. In einem meiner früheren Artikel von mir,

(„Du musst sterben.“) habe ich schon über Ähnliches geschrieben. Jesus hat uns gezeigt, wie man Verantwortung übernimmt und darüber hinaus uns gezeigt wie man sich treu bleibt. Er hat nicht gesagt: „Das Leben ist so schlecht, weil die Pharisäer nichts für mich tun.“ Nein, er hat sich erhoben, er hat für sein Leben Verantwortung übernommen und gewusst, dass man für ein besseres Leben, für ein besseres Miteinander kann man nur selber sorgen kann. Dafür ist er lieber gestorben, als sich zu beugen, er hat für sein Leben Verantwortung übernommen und ist seiner Überzeugung treu geblieben. Dazu gibt es noch unzählige Beispiele an Persönlichkeiten: wie, Mahatma Gandhi→, der sein Volk aus der Herrschaft der Engländer gewaltfrei befreit hat oder das Mädchen Malala→, welches entschlossen für die Rechte der Kinder in Pakistan kämpft. Obwohl sie dem Tod nach einem Kopfschuss gerade noch davon entkommen ist, kämpft sie entschlossen auf friedlichem Wege und gewaltfrei weiter. Sie hat für ihre Taten, zusammen mit Kailash Satyarthi→, ein Kinderrechtsaktivist aus Indien, sogar schon den Friedensnobelpreis bekommen. Das sind Menschen, die für ihr Leben Verantwortung übernehmen und wo bei weitem mehr als der Job oder das Haus auf dem Spiel steht. Fangen wir endlich an, Verantwortung zu übernehmen und uns das Leben schöner zu gestalten. Danke fürs Lesen! Euer Mike Empfehlungen






















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